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Vom Nigerdelta nach Frankfurt am Main – „planet“ geht auf Reisen mit dem Afrikanischen Schmetterlingsfisch.
Der markante Afrikanische Schmetterlingsfisch ist der Hingucker in jedem tropischen Aquarium. Unverwechselbares Markenzeichen: die großen, flügelartigen Brustflossen. Sein ursprüngliches Zuhause sind die stehenden und langsam fließenden Gewässer des Nigerdeltas. Dort ernährt sich der Afrikanische Schmetterlingsfisch – zoologische Bezeichnung: Pantodon buchholzi – hauptsächlich von Fliegen und kleineren Insekten. Weil er ein exzellenter Springer ist, schnappt er seine Beute nicht nur direkt von der Wasseroberfläche, sondern auch aus der Luft.

Zusammen mit dem Afrikanischen Messerfisch und dem Elefantenrüsselfisch zählt der Afrikanische Schmetterlingsfisch zu den am häufigsten exportierten Zierfischen Nigerias. Besonders beliebt sind die tropischen Süßwasserfische bei Aquaristen in den USA, Europa oder auch Malaysia. Aber wie gelangen die empfindlichen Exoten sicher dorthin oder in eines der rund 2,1 Millionen Aquarien in Deutschland? Ihre aufregende Reise beginnt im Mündungsgebiet des Niger.
Wenn die flinken Tiere in den dortigen Zuchtstationen ihre Transportgröße erreicht haben, werden sie mitsamt dem sie umgebenden Flusswasser entnommen und in sichere Transportbeutel aus Polyethylen umgesiedelt. Die umgehende Zugabe von medizinischem Sauerstoff sorgt dafür, dass die Tiere im Beutel während der Weiterreise nicht ersticken. Je nach Größe und Bestimmungsort finden bis zu 75 Schmetterlingsfische in solch einem Transportbeutel Platz. In gepolsterten Transportkartons reisen die Zierfischbeutel auf dem Landweg von der Fischfarm zum Flughafen.
Murtala Mohammed International Airport in Lagos (LOS): Im Frachtzentrum angekommen, werden sie umgehend als Live/td-Sendung für den Flug im Frachtraum einer Lufthansa Passagiermaschine abflugfertig gemacht. Damit die Tiere den Flug unbeschadet überstehen, wird jeder Karton geöffnet, jeder Beutel einzeln begutachtet und bei besonders langen Reisen – wie zum Beispiel in die USA – ein weiteres Mal mit einer frischen Brise Sauerstoff versorgt. Wichtig für das Wohlbefinden der aquatischen Passagiere ist eine Wassertemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius. Dank spezieller Isolierung der Transportbehälter und Temperierung des Frachtraums ist das aber kein Problem.
Lufthansa Cargo befördert bis zu sieben Tage pro Woche lebende Fracht auf der rund 4.900 Kilometer langen Strecke von Lagos nach Frankfurt (FRA). Nach dem gut sechseinhalbstündigen Flug checken die Fische in der Animal Lounge in Frankfurt ein. Wie Jahr für Jahr rund 80 Millionen andere Zierfische, 2.000 Pferde oder auch 15.000 Hunde und Katzen. Nach der Ankunft inspiziert ein Veterinär der weltweit modernsten Tierstation die Fische – unter Schwarzlicht, um Schockreaktionen bei den Tieren zu vermeiden.
Geht wie üblich alles glatt, haben fast alle Zierfische den Transport in das 4.000 Quadratmeter große Zentrum überstanden. Nach nur wenigen Stunden Aufenthalt treten sie dann bereits die Weiterreise an. Entweder per Lkw in ein Zoofachgeschäft in der Bundesrepublik oder mit einem Anschlussflug – in jedem Fall natürlich wieder ohne Einsatz der eigenen Flügel oder Flossen, dafür aber erneut erstklassig versorgt.
Photos:
Andrej Jakubik/dreamstime.com, Paule Seux/Laif
Lufthansa Cargo befördert bis zu sieben Tage pro Woche lebende Fracht auf der rund 4.900 Kilometer langen Strecke von Lagos nach Frankfurt (FRA). Nach dem gut sechseinhalbstündigen Flug checken die Fische in der Animal Lounge in Frankfurt ein. Wie Jahr für Jahr rund 80 Millionen andere Zierfische, 2.000 Pferde oder auch 15.000 Hunde und Katzen. Nach der Ankunft inspiziert ein Veterinär der weltweit modernsten Tierstation die Fische – unter Schwarzlicht, um Schockreaktionen bei den Tieren zu vermeiden. | Geht wie üblich alles glatt, haben fast alle Zierfische den Transport in das 4.000 Quadratmeter große Zentrum überstanden. Nach nur wenigen Stunden Aufenthalt treten sie dann bereits die Weiterreise an. Entweder per Lkw in ein Zoofachgeschäft in der Bundesrepublik oder mit einem Anschlussflug – in jedem Fall natürlich wieder ohne Einsatz der eigenen Flügel oder Flossen, dafür aber erneut erstklassig versorgt. |
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Andrej Jakubik/dreamstime.com, Paule Seux/Laif